Die kurze Antwort: Ja, egal ob Funktionstextilien wie GORE-TEX® oder Leder, eine Reparatur ist in den meisten Fällen möglich. Und sie hat seit 1. Jänner 2021 auch finanzielle Vorteile.
Seit 1. Jänner 2021 beträgt die Umsatzsteuer auf Textil-Reparaturen nur mehr zehn statt bisher 20 Prozent.
Reparieren statt Wegwerfen schont die Umwelt (und die Geldbörse)
Man muss sich von lieb gewonnenen, eingetragenen Stücken nicht gleich trennen
Stark beanspruchte Stellen können im Zuge einer Reparatur außerdem zusätzlich verstärkt werden
Reparieren: die schlaue Alternative.
“Wir leben in einer Wegwerf-Gesellschaft”, dieser Satz fällt sehr häufig und beschreibt den Lebensstil unserer Gesellschaft leider sehr treffend. Doch es macht sich ein Umdenken breit: Es wird mehr Menschen bewusst, dass es um unsere Umwelt und unser Klima nicht besonders gut steht. Erfreulicherweise gibt es aber auch immer mehr, die nicht nur in diesem Bewusstsein leben, sondern auch danach handeln. So wird häufiger auf die regionale Wirtschaft gesetzt, Verpackungsmüll eingespart und Gebrauchtwaren-Plattformen florieren. Es muss eben nicht immer alles gleich weggeworfen werden. Reparieren zahlt sich oftmals aus, und zwar auf mehreren Ebenen.
Weniger Steuer auf Reparaturen
In Österreich gibt es seit dem 1. Jänner 2021 eine Steuererleichterung für Reparaturen. So sank die Mehrwertsteuer auf kleinere Reparaturen von Fahrrädern, Schuhen, Lederwaren sowie Textilien von 20 auf 10 Prozent. Bekleidung reparieren zu lassen hilft also nicht nur der Umwelt. Es spart auch richtig Geld.
Kann man Lederkleidung und Funktionsbekleidung reparieren?
Die kurze Antwort: Natürlich, sonst würden wir diesen Artikel nicht schreiben 😊. Und das interessante ist: Was für einen selbst nach „hoffnungslos kaputt” aussieht, ist für uns manchmal eine sehr einfache Reparatur.
Reparieren lassen lohnt sich
Abgesehen vom Geld, das man sich spart, haben Reparaturen noch andere Vorteile:
Bei Lederwaren - zum Beispiel Trachten aus Leder oder Motorrad-Dressen - passt sich das Leder immer besser an, je länger man es trägt. Durch eine Reparatur hat man noch länger Freude an einem liebgewonnenen Teil, das einfach perfekt sitzt.
Outdoor Kleidung ist - aufgrund der Eigenschaften des Materials - oft nicht gerade günstig. Und: viele wissen nicht, dass sich z.B. Risse, kaputte Reißverschlüsse oder Nähte in Funktionstextilien mit GORE-TEX® oder anderen Membranen meist problemlos reparieren lassen.
Ein Tipp für die Stilbewussten: gerade im Outdoor Bereich ändern sich jährlich die Farben. Wenn man Teile hat, die zueinander passen, und davon eines kaputt wird, ist es oft schwierig, ein Neues zu finden, das farblich dazu passt.
Und außerdem: Während bei der Herstellung - insbesondere bei Outdoor-Textilien - ein großer Teil der Wertschöpfung in Asien liegt, werden Reparaturen - so wie in unserem Fall - meist vor Ort durchgeführt.
Sieht man reparierte Stellen?
Diesem Thema widmen wir einen eigenen Beitrag. Aber die kurze Antwort auf diese Frage ist: In der Regel ist die reparierte Stelle fast nicht zu erkennen.
Wieviel kostet die Reparatur von Leder oder Funktionskleidung?
Hier gibt es leider keine allgemeingültige Antwort, da die Kosten natürlich von der Art und vom Umfang der Reparatur abhängen. Für eine Motorrad Lederbekleidung, die zum Beispiel eine aufgerissene Naht hat, muss man mit ca. € 30,- rechnen. Für einen aufgeriebenen Ellenbogen bei der Lederkluft können es schon mal ca. € 50,-€ sein. Einen fünf Zentimeter langer Riss in einer Gore-Tex Hose zu vernähen und tapen kostet rund € 18,-€. Für die Reparatur der Kantenschnitte im unteren Bereich einer Skitouren-Hose muss man zwischen € 20,- und 80,-€ rechnen, je nachdem ob man Schnitte “nur” vernäht haben möchte, oder ob der Kantenschutz komplett getauscht werden soll.
Das Gute ist: wir können auf jeden Fall schon vor der Reparatur sagen, wie hoch die Kosten sein werden. Was wir dafür benötigen, sind einige Informationen und vor allem Fotos der zu reparierenden Stelle(n). Dann kannst du vorab entscheiden, ob sich die Reparatur für dich auszahlt.